Freddie’s richtige Familie

Es gab Interessenten auf Eiderstedt, wir drei also eines Sonnabends ab nach Eiderstedt. Alles sehr schön und ruhig, sehr nette Leute mit Hundeerfahrung. Wunderbar – Freddie verabredete sich zum Probewohnen eine Woche später. Aber irgendwas saß bei mir nicht richtig und ich grübelte daran herum.

Dann rief ein Paar aus der Nähe von Hannover an, sehr nette Leute deren Angstbeisser Anfang letzten Jahres verstorben war und die sich in Freddies Beschreibung verliebt hatten.

‚Freddie geht nächste Woche Probewohnen, wenn das nichts wird – darf ich dann bei euch noch mal anrufen?‘ ‚Klar doch!‘

Langsam war ich mit meinem Gegrübel weitergekommen und rief die Eiderstädter an ‚Ich wollte nur sagen, dass Sie Freddie nicht zum Probewohnen aufnehmen müssen nur weil wir uns dahingehend verabredet haben. Ich habe den Eindruck, Sie stehen zu Ihrem Wort und werden Freddie die Chance nicht nehmen, auch wenn Sie eigentlich nicht mehr wollen‘. ‚Gut, das Sie anrufen, wir haben nämlich Angst vor Freddie!‘.

Ich also die Hannoveraner angerufen.

‚Ja!!!!‘

Wir setzten uns also mal wieder ins Auto und fuhren über das Wochenende Richtung Hannover. Als wir ankamen standen die Interessenten schon vor dem Haus, konnten es nicht abwarten. Freddie auch nicht denn er wollte sofort aus dem Auto, sprang auf Curtis und über den Fahrersitz. So nicht, Freundchen! – und Freddie wurde richtig ätzend, fletschte übelst mit den Zähnen und knurrte und bellte wie blöde.

Was die Interessenten in kleinster Weise beeindruckte.

Freddie also aus dem Auto endlich raus, zerrte mich zu der Frau die schon mit ausgebreiteten Armen auf dem Boden hockte, sprang in ihre Arme…

… und hatte sein richtiges Zuhause gefunden!

Freddie und sein richtiges Frauchen

Freddie wohnt jetzt recht ländlich, hat tagsüber einen Garten direkt neben dem Haus in dem er unangeleint herumtoben darf, es gibt auch noch einen Kleingarten nicht weit weg – auch dort ist Freddie ohne Leine unterwegs. Er spielt im Garten mit seinen Menschen Ball, tobt herum, wird geknuddelt und gekrault und gebürstet was das Zeugs hält und hat jetzt ein richtig feines Hundeleben. Den Maulkorb hat Freddie seit Ankunft kaum wieder getragen, nicht, dass er nicht mal ätzend ist aber die Leute kommen damit zurecht. Ich stehe noch immer in Kontakt mit seinen neuen Menschen denn Freddie’s Wohlergehen liegt mir sehr am Herzen.

Ich freue mich sehr für Freddie, das war wohl unsere, Curtis und meine, Rolle in seinem Leben.

Und was noch gesagt werden muss: Ohne Curtis und seine Geduld hätte ich das nicht geschafft, es gab reichlich Gelegenheiten bei denen Curtis ganz anders hätte reagieren können – hat er aber nicht. Curtis ist eben Superhund.

(Das Thema Zweithund ist im Übrigen durch, ich mache da jetzt nichts mehr.)

Schade das wir es für Freddie nicht waren

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