Curtis’ Leidenschaften

Wie eingangs vermerkt hat Curtis an den vielfältig angebotenen Hundevergnügungen kein Interesse. Er kann sich auch nicht für Ballspiele begeistern (bleibt stehen und guckt nur dem Ball hinterher. Bestenfalls.), apportieren nur mit ganz viel Druck und ohne jegliche Begeisterung, Stöckchen – siehe Ball. Laut Aussage meiner Trainerin und der HuTa-Leute “sieht er da keinen Sinn drin” und macht es dann auch nicht.

Für ein paar Dinge jedoch kann er sich begeistern:

  1. Sich in Kacki wälzen, Curtis liebt ganz besonders frische Fuchskacke.
  2. Wachen, Curtis ist ein Wachhund.
  3. Hinter Häschen und Rehen hinterherrennen, ich kann ihn aber mittlerweile abrufen wenn ich die Anzeichen erkenne, auch sonst kommt er (meist) zügig zurück.

Heute erzähle ich Euch von Curtis’ Begeisterung für Kacki. Zum Teil ist das leider meine ganz eigene Schuld denn:

Es fing damit an, dass sich Curtis auf Spaziergängen völlig unmittelbar auf die Wiese warf und wälzte. Ich besichtigte den Untergrund, nichts zu sehen, und liess daher den Hund sich vergnügen. Selige Ahnungslosigkeit, hätte ich bloss geahnt, dass dies Pandora’s Box ist und Curtis gerade dabei die Schachtel zu öffnen!

Nachdem sich Curtis einige Zeit freudig in Eichhörnchen- oder Maulwurfpipi gewälzt hatte, ging er zu Schafsköddeln über. Schafsköddel fand ich schon sehr viel weniger toll, sie sind aber noch vegetarisch und hinterlassen nach dem Ausbürsten eine Art von intensivem Geruch nach Heu. Dto. Pferdeäpfel, Pferdeäpfel waren die nächste Eskalationsstufe – deutlich weniger schön als Schafsköddel da ein Pferd grosse Mengen an Pferdeäpfel produziert und der Hund quasi bedeckt mit dem Geköddel durch die Gegend läuft, ein nicht unwesentlicher Teil steigt auch mit ins Auto ein… Nicht mehr schön.

Selbstverständlich bedauerte ich mittlerweile meine fröhliche Tatenlosigkeit zur Zeit des Eichhörnchenpipis und versuchte Curtis vom Wälzen in Zeugs abzuhalten. Leider stehe ich aber nicht immer daneben und kann einschreiten, so manches Mal tollt der Hund lustig über die Wiese und kommt zurück, bedeckt mit Kacki. Soll ich ihn jetzt immer an die Leine nehmen?

Jetzt ist Curtis bei Fuchskacke angekommen, bei Fuchskacke gibt es kein Halten mehr. Fuchskacke ist extrem übel, der Gestank treibt einem die Tränen in die Augen und zwingt dazu den Hund abzuduschen (Denke: Nasser Hund in Wohnung!), auch mit Duschen und Einsatz von reichlich Kernseife geht der Gestank jedoch nicht völlig raus, grauenhaft, einfach grauenhaft. Über die rechte Schulter mit Schwung in das Zeugs – hin und her und her und hin, alle Beine in die Luft, strampel und rubbel. Aufstehen, die Duftnote prüfen und noch ‘ne Runde – Schimpfe gibt es eh, was soll’s. Heißa! Und ich stehe hilflos auf der anderen Seite des Maschen- oder Stacheldrahtzauns und brülle mir die Seele aus dem Leib…

 

Zumindest hat Curtis gelernt, dass jede Art von Kacke die unmittelbar am Wegesrand liegt Tabu ist (sei dankbar für die kleinen Freuden denn was liegt wohl am Wegesrand?), daher rennt er jetzt immer in den tiefen Wald… Hätte mir nicht irgendjemand ganz zu Anfang sagen können, dass Eichhörnchenpipi nur eine Einstiegsdroge für Hunde ist?

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert